Von Eckhard Sommer (Freie Presse, Online-Ausgabe, 06.06.2024)

Finja Weller hat gut Lachen: Die Reifeprüfung hat sie mit 1,0 bestanden. Bild: Eckhard Sommer
Finja Weller aus Marieney hat das Abitur mit der Traumnote 1,0 abgelegt. Was die junge Frau jetzt plant.
Markneukirchen.
Am Freitag ist es endlich soweit: Finja Weller hält schwarz auf weiß die Früchte nach zwölf Jahren Schulbank-drücken in der Hand: das Abiturzeugnis. Allein das ist ein Erfolg. Mehr noch kann die 18-Jährige aus Marieney sehr stolz darauf sein. Denn sie hat die Reifeprüfung mit einer glatten 1,0 bestanden und ist damit einzige Absolventin des Jahrgangs 2024 am Gymnasium Markneukirchen, die diese Traumnote erreicht hat.
Danach gestrebt hatte Finja Weller nicht, wie sie ehrlich zugibt: „Ich wollte alles locker angehen und den Abschluss zwischen 1,2 und 1,5 machen. Dass er sogar besser geworden ist, freut mich sehr.“ Angespornt für die 1,0 wurde sie in der 11. Klasse von der Oberstufenberaterin Silvia Pfretzschner. Sie meinte nach den bis dahin vorliegenden Leistungen: „Finja, du kannst die 1,0 schaffen.“ Da packte Finja der Ehrgeiz dann doch und sie sagte sich: „Jetzt musst du es auch schaffen.“ Wenn es nicht geklappt hätte mit der 1,0, wäre aber niemand enttäuscht gewesen – weder sie selbst noch ihre Eltern noch ihre Tutorin Evelin Egerter, von denen sie moralisch sehr unterstützt wurde vor und während der Prüfungszeit.
Wie es für Finja Weller jetzt weitergeht
Abitur mit 1,0 – und wie geht es nun weiter? Finja Weller sagt über sich: „Ich bin ein strukturierter Mensch und lasse mir Zeit“. Daher hat sie für die berufliche Zukunft noch keinen konkreten Plan. Sie könnte sich vorstellen, Internationale Beziehungen zu studieren, „weil ich das super spannend finde und man daraus viel machen kann“. Um mal hineinzuschnuppern in dieses Gebiet, will sie vorab in Leipzig Vorlesungen besuchen. So oder so oder doch ganz anders: Fürs Studium strebt Finja einen Ort nicht allzu weit entfernt an – wegen der Familie im Vogtland.
Die aber muss sich vorerst von Tochter und Schwester trennen, denn Finja will nicht sofort von einer Schulbank auf die nächste wechseln: „Im Sommer bin erstmal ich für ein Jahr in Peru, leiste dort über die Christliche Vereinigung junger Menschen soziale Arbeit. Mit den Eltern war ich dort schon vor einigen Jahren und das hat mich sehr beeindruckt und geprägt.“ Sie fängt bereits an Spanisch zu lernen. Welch ein Zufall, dass der 2024er Abi-Spruch irgendwie dazu passt: „Abios, Amigos. 12 Jahre Siesta, jetzt Fiesta!“ (eso)


Finja Weller ist in diesem Jahr die einzige Abiturientin am Gymnasium Markneukirchen mit der Abschlussnote 1,0. Bild: Eckhard Sommer
Presse (Freie Presse, Oberes Vogtland, 08.06.2024)
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