Im König-Albert-Theater in Bad Elster feierte am Wochenende das Musical „Criminal Tango“ Premiere. Es ist die 19. Aufführung eines Stückes seit dem Jahr 1994. Welcher Aufwand dahinter steckt und mit wie viel Engagement die Schüler sich einbringen.
Von Christian Schubert (zum Artikel)
Bad Elster – Stürmischer Applaus und stehende Ovationen: Die Begeisterung beim Publikum kannte am Wochenende kaum Grenzen, nachdem am Samstag zur Premiere und zwei weiteren Vorstellungen am Sonntag das Musical „Criminal Tango“ vom Gymnasium Markneukirchen aufgeführt wurde. Auf der Bühne im restlos ausverkauften König-Albert-Theater in Bad Elster haben die Schülerinnen und Schüler der neunten bis zwölften Klassen alles gegeben und mit viel Leidenschaft gespielt. Rund 60 Mitwirkende der Schule stehen in diesen Tagen bei mehreren Aufführungen der Gauner-Komödie vor und hinter der Bühne und tragen zum Gelingen bei.
„Criminal Tango“ spielt im London der 1920er-Jahre. Dem Publikum wird jede Menge Musik, Action und Humor präsentiert. Die Inszenierung kommt in Sachen Schauspiel, Gesang, Musik, Tanz und Bühnenbild so professionell daher, dass man sich schon die Augen reiben muss, um sich bewusst zu werden, dass hier alles Schüler als Laiendarsteller auf der Bühne stehen. Die Spielfreude jedes Einzelnen ist enorm groß. Wie stolz müssen wohl alle Verantwortlichen und die im Publikum sitzenden Familien der Schüler auf diese Leistung sein, die nicht von ungefähr kommt. Anderthalb Jahre wurde an dem Stück gearbeitet, gefeilt und geprobt. Damit ein Rad ins nächste greift, muss vieles stimmen. Vom Make-up bis zu Tanzstunden und dem Kulissenbau. Von der Musik und den Arrangements der hauseigenen Musical-Liveband bis zu Texten und den Kostümen sowie der Technik. Alles verantworten die Mitwirkenden selbst. Um einen Eindruck zu bekommen, hier ein paar Zahlen: In den zwölf Vorstellungen bis kommenden Sonntag werden beispielsweise 585 Blumen und 20.000 Rosenblätter benötigt. Es kommen 290 Kostüme und 190 Kopfbedeckungen zum Einsatz. Der Aufwand lässt sich in kurzen Sätzen kaum beschreiben.
Die Leidenschaft, die mit dem musischen Profil und den Musical-Inszenierungen am Gymnasium in Markneukirchen an den Tag gelegt wird, ist in der Region und darüber hinaus eine Besonderheit. Denn die Schüler nehmen über den Schulalltag hinaus viel Positives mit.
Beispielsweise Nele Schuster. Sie sagt: „Das musische Profil hat mit mir nachhaltig viel gemacht. Man lernt nicht nur, wie man sich auf der Bühne richtig bewegt und seinen Gesang verbessert. Darüber hinaus wird durch viel Teamwork die Gemeinschaft von uns Schülern untereinander sowie das Selbstbewusstsein gestärkt“, so die 17-Jährige. Nele hat großes Interesse am Theaterspielen und Singen. „Meine Großeltern haben in der Vergangenheit oft die Musical-Stücke vom Gymnasium besucht, auch deshalb wollte ich dann ein Teil davon sein und habe daher das musische Profil gewählt“, erzählt Nele Schuster.
Den Auftritten im König-Albert-Theater hatte im Vorfeld auch Tabea Martin entgegengefiebert. Als es am Samstag nach anderthalb Jahren Probezeit endlich soweit war, war das für sie wie eine Erlösung. „Ich konnte es kaum erwarten. Ich liebe es auf der Bühne zu stehen. Ich interessiere mich schon seit vielen Jahren für Schauspiel und Theater. Jetzt ist eine Leidenschaft von mir wahr geworden“, erzählt sie begeistert und ergänzt: „Ich freue mich, dass ich hier jede Vorstellung mitmachen kann.“ Sie könne sich sogar vorstellen, nach der Schulzeit im kunst-kulturellen Bereich Fuß zu fassen.
Vor 20 Jahren wurde der „Criminal Tango“ schon einmal aufgeführt. Jetzt in einer überarbeiteten Variante. Laut dem Musiklehrer und musikalischen Leiter Michael Straube seien auch heute viele ehemalige Schüler noch mit eingebunden. „Das ist in dieser Kombination schon einmalig in der Region“, sagt Michael Straube. Das Musicalprojekt ist weit mehr als nur Schultheater, es ist eine feste Tradition und ein Aushängeschild des Gymnasiums Markneukirchen.
Weitere Aufführungen von „Criminal Tango“ finden am Mittwoch (19.30 Uhr), Freitag (19.30 Uhr), Samstag (15 Uhr und 19.30 Uhr) sowie Sonntag (15 Uhr und 19.30) statt. Alle Vorführungen sind ausverkauft. Im besten Fall gibt es noch Restkarten zu erwerben. |cbert
„Jetzt ist eineLeidenschaftvon mir wahrgeworden.“
Tabea Martin Schülerin